Aus der Region
Klettern gegen den Stress
Wer öfter in die Fränkische Schweiz hinausfährt, wird sich sicher schon manchmal gewundert haben, über einen bunten Fleck, der da mitten in grauer Felswand 20 bis 30 Meter über dem Boden klebt. Und wenn man eine Zeit lang hinsieht, fällt auf, dass sich der Fleck sogar bewegt, kontinuierlich nach oben, in Richtung Felsgipfel hinauf.
„Um Gottes Willen“, entfährt es einer älteren Touristin, die gerade unter dem „Streitberger Schild“ über der Ortschaft Streitberg vorbeiwandert und zum Fels hochstarrt, da klettert einer, schafft den Überhang nicht, schreit: „ mach’ dicht, ich komme!“ und fällt im nächsten Moment aus der Wand. Als sich die Touristin nach einer bangen Minute wieder nach oben sehen traut, hängt der Typ schon wieder im Überhang, greift hoch, macht einen kräftigen Klimmzug und steht im nächsten Moment mit einem Jubelschrei am Ausstieg.
Junge Sportart
Was für den Laien und harmlosen Wanderer gefährlich und spektakulär aussieht, nennt sich Freeclimbing oder schlicht Freiklettern. Eine noch relativ junge Sportart, die sich Anfang der siebziger Jahre aus dem alpinen Bergsteigen entwickelt hat und fälschlich oft immer noch mit seilfrei klettern oder sonstiger todesmutiger Akrobatik verwechselt wird. Inzwischen gibt es weltweit für Sportkletterer speziell erschlossene und zum größten Teil mit Bohrhaken hervorragend abgesicherte Kletterrouten. Besonders die Fränkische Schweiz hat sich mittlerweile zu einem Klettergarten mit annähernd 8000 Touren entwickelt.
Jetzt im Frühjahr rüsten auch die Kletterschulen wieder auf und verlegen ihre Kurse von den Indoor-Wänden in den Fitnesscentern und Sporthallen nach draußen in die Natur. Größte Institution der Region ist die Kletterschule „Frankenjura“, die mittlerweile eine breite Palette an Kletteraktivitäten – angefangen von Italien, Südfrankreich, Spanien, über USA bis hin zu Weihnachten in der Wüste und natürlich Fränkische Schweiz-Wochenenden oder –Nachmittage anbietet.
Immer mehr Menschen in anspruchsvollen und hohe Verantwortung fordernden Berufen wie Chefärzte, Topmanager, Piloten u.a. nutzen die Möglichkeit des Freeclimbings, einerseits zur Selbsterfahrung, um die eigenen Grenzwerte auszuloten andererseits auch, um Teamfähigkeit zu verbessern und sich ein optimales Körper-Geist-Gleichgewicht zu erhalten……………….......