Aus der Region


Den Fans eingeheizt

Erwartungsvoll geladen stehen die ganz hartgesottenen Fans als dichte, zähe Masse vor der Bühne der proppenvollen Fürther Stadthalle. Als die Special Guests Coal Chamber dann loslegen, explodieren die Emotionen, und dabei geht gleich eine Besucherin zu Boden (eigene Anmerkung: das war die Journalistin). Der infernalische Hardcore-Rock dringt durch alle Organe. Während sich die attraktive Gitarristin der vier Maniacs aus Los Angeles in wildem Hexentanz mit feuerroter Mähne immer wieder um die eigene Achse dreht, holt der Sänger mit unglaublicher Kondition in Körper und Stimme röhrend animalische Töne aus sich heraus.

Begriffe wie Love and Feeling, aber ebenso Pain and Hate werden dem Publikum wie Peitschenhiebe übergezogen, und nach über einer Stunde wird es einigen der gemäßigten Fans, die auf die Hauptgruppe Type O Negative warten, dann fast zu viel. Kurzum, dem Publikum ist bestens vorgeheizt.

Nach der Pause ist die überwiegend schwarz gewandete Gothic-Metal-Szene in ihrem Element. In dichte Nebelschwaden gehüllt, beginnen die vier Jungs von Type O Negative ihr schauriges Spiel. Man fühlt sich auf einen Friedhof aus uralter Zeit versetzt, an dem schwarzmagische Kräfte beschworen werden.

Doch kaum hat man sich den sanften feierlichen Klängen ergeben, bricht auf der Bühne die Hölle los. Hochvoltige elektronische Lichtblitze brechen auf die Musiker herab, lassen die vier athletischen Gestalten mit den langen, schwarzen Haaren wie Halbgötter erscheinen, und dann dröhnt der barbarische Metalsound los, dass der Boden unter den Füßen bebt.

Es ist Götterdämmerung und die Actors haben ihr Publikum voll im Griff. Dass sie sich mit dem Tod auseinandersetzen, ist deutlich zu spüren…………………………………………..

Auch wenn die Gruppe als Abgesandte aus dem Hades fungiert, singen ihre Gitarrensaiten von so viel Sehnsucht, dass ihre Botschaft schon fast wieder positiv erscheint.

Auszug, Fürther Nachrichten